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Epitaph auf die Zeit
Gewehr bei Fuß, geladen. Unsere Zeit aus Eiderdaunen - kupferrotem Blut. Schwanken ist nicht Sterben, ein Rhythmusbruch vielleicht, der verschüttete Sekt auf dem Livree, ein selbstbesoffener Poet in der Ecke. Er schreibt, mag sein, eine linde Trauerrede. Nichts von Belang. Und vom vielblättrigen Rausch des Regens, seinem vergifteten Kuss, mag sein. Schreibt: Geladen die Welt, Gewehr bei Fuß, Blut der Vogelbeerbäume. Von Flüssen, erdolchten Schwänen. Von roten Chrysanthemen. (Da war das Blau dieser anderen Blume, deren Name er vergaß). Ein Harlekin, der Kinder einstudiert. Ein Schnurrenpfeifer, die Ketten der kleinen Finger ihm hinterher, wie Trauerweiden, die erschauern. Jubelreden, heute abgesagt. Und schreibt: Ratten, die trommelnd ins Maul der Finsternis fahren. Lass alle Hoffnung. (Vergissmeinnicht).
(Achim Spengler)