Jean-Paul Sartre – Die letzte Chance

Du willst Freundschaft? Du willst Liebe? Heute? Mit einer Milliarde Sklaven und Krieg an allen Ecken der Welt? Du willst sofort ein Mensch sein? Sonst noch was? Wir sind keine Menschen, mein Lieber, noch nicht. Wir sind Missgeburten, halbe Portionen, halbe Tiere. Alles, was wir tun können, ist, daran zu arbeiten, dass die Kommenden uns nicht ähneln.

Aus: „Die letzte Chance“ |Jean Paul Sartre
Achim Spengler
Achim Spengler

Hier finden Sie Beiträge zur britischen und amerikanischen Literatur, zur Geschichte Großbritanniens und Irland. Auch Betrachtungen zur Philosophie kommen nicht zu kurz. Sie können mich aber auch zu Reisen nach Irland, England, Wales und Schottland begleiten.

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11 Comments

  1. dazu wäre ein mutationssprung der menschlichen natur nötig. so schnell wird sich der mensch nicht ändern. und alle versuche, ihn in eine richtung zu drängen, wird sich fatal ins gegenteil des erwünschten kehren.

    • Die Mutation muss nicht zwangsläufig in größere Friedfertigkeit münden. Vieles, was zum Besseren durch Vernunft führen könnte, käme auch ohne Zwang aus.

  2. Mit Mitte 20 hätte ich dieses Sartre Zitat gefeiert. Heute weiß ich den Trugschluss zu erkennen:

    Er sagt: Wir sind (noch) keine menschen und meint eigentlich “fehlerfreie vernünftige Götter”.

    Ich sage (vom Leben und Lesen geerdet):
    Wir sind Menschen – von Geburt an – egal, ob wir “normal” sind oder irgendwie “anders” – Philosophen oder Serienkiller – eine extreme/unfertige Affenmutation – die immer weiter mutiert. Die nach uns kommen, werden uns nicht ähneln. Aber werden sie besser/klüger sein? Hm!

    Ich glaub nicht.

  3. Vielleicht gibt es schönere Zeiten, doch diese ist unsere.

    Auch etwas, das J.P.Sartre sagte.

    Es ist eher eine fatalistische Aussage.
    Wieso nur klingt sie so nach Bellevue?

    Verrate mir, welches Tier weiß, was „unsere“ Zeit sein soll? . Das Tier ist die Zeit – der Mensch denkt Zeit, sobald er sich fest getaktet in ihr findet…?.

    Den Sartre werde ich wohl immer sehr mögen, so wie Narziss und Goldmund vom Hesse…
    Mit dem Blick in neue, aufregende Erkenntnisse vielleicht noch unbekannter Namen.

    Wo Liebe ist, tummeln sich Glaube und Hoffnung.
    Wo Freundschaft ist, tummelt sich Liebe.
    Und Affen lieben auch.

    So. Ich geh jetzt mal ein paar Nüsse pulen und organisiere mir irgendwo ein hübsches Bashō- Bananenhaiku…🍌😋

    Liebe Grüße
    Amélie

    Liebe Grüße
    Amélie

    • Wir sollten es lustvoller und stressfreier wie die Bonobos angehen lassen. Sartres existenzialistische Haltung in Bezug auf das menschliche Leben: wir sind zur Freiheit verdammt. Zur Freiheit der Tat, aber eben auch zur Freiheit des Unterlassens. Es liegt ganz bei uns und der jeweiligen Schar Gleichgesinnter. Das gilt in der Liebe, aber auch im Hass.

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