Der Wahrheit ins Gesicht geschrieben

Sei du selbst, alles andere gibt es schon.
(Oscar Wilde)

Du sagst, die Toten sind der Wahrheit ins Gesicht geschrieben. Wir erkennen sie daran. Die graue Theorie lächele sie hinweg und Zahlenwerke hält sie sich vom Leib.  Dem Modus des Gegenwärtigen sei sie längst voraus. Du sagst, der Schatten der Wahrheit sei die Vermutung und dass sie deren Kleider trage.  Mehr sei von ihr nicht zu erhoffen. Unser Zweifel richte  seinen  Blick auf das Vexierspiel  aller  Tatsachen, mit einer Unschärfe an Verzweiflung und an Hoffnung zugleich. Die Toten stehen der Wahrheit ins Gesicht geschrieben, sagst du. Und in unserer Abgeschiedenheit gleiche unsere Sehnsucht nach Wissen einem rauschhaften Tanz. Wir tanzen um jedes Feuer eines schönen Scheins, damit die Wirklichkeit uns nicht erschlage. Die Illusion sei alles was wir brauchen, um uns nah zu sein. Du sagst, der Schein sei das Ränkespiel der Wahrheit, ein Spaß, den die Auguren mit uns treiben und ich denke, dass wir die Wahrheit hätten einst erkennen können, als sie die Toten schon auf unsere Gesichter schrieb.

Achim Spengler
Achim Spengler

Hier finden Sie Beiträge zur britischen und amerikanischen Literatur, zur Geschichte Großbritanniens und Irland. Auch Betrachtungen zur Philosophie kommen nicht zu kurz. Sie können mich aber auch zu Reisen nach Irland, England, Wales und Schottland begleiten.

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