Die hohlen Männer

Ich traue ihnen nicht.
Ihre Köpfe, aufgestockt zum Turmbau,
ihr Salz, in das sie Wunden einbacken, meine,
deine.
Die Saline noch frisch, in Alufolie ausgekleidet,
und Lots Frau nicht seine Frau, eine Schergin des Mißtrauens.

Wenn sie Sorbet saufen aus Makulaturgläsern, ihre
Begriffe in Kassiber verpackt, hohl,
(The hollow men)*
ein Echo aus Brand,
Brodem und
aufgeschichteten Synagogen.

Ich traute ihnen nie,
als noch Vertrauen,
wie eine Rispe,
in meiner Wiege lag
und wärmte.

Ich traue mir nicht
als Quereinsteiger des Vertrauens,
(Worte, die ich aufschnappte,
mich nicht erinnere, ob ich sie je gebrauchte),
seinen konjugierenden
Abzählreimen. Ich will, du willst, wir wollten.

Vertrauen schmückte mich, fahl,
trippelnd, auf geschwisterlichen Zehen,
seiner weithergeholten Wärme, wispernd.
Und ich erfror.
Nah.
This is the way the world ends. **

(© Achim Spengler)

*: Ein Gedicht von T.S. Eliot
**: Die voletzte Zeile dieses Gedichts, die sich davor bereits zweimal wiederholte

Achim Spengler
Achim Spengler

Hier finden Sie Beiträge zur britischen und amerikanischen Literatur, zur Geschichte Großbritanniens und Irland. Auch Betrachtungen zur Philosophie kommen nicht zu kurz. Sie können mich aber auch zu Reisen nach Irland, England, Wales und Schottland begleiten.

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