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Notate 24 – Trauer
Ich glaube nicht, dass Trauer vorübergeht wie Regen vor einem Sonnentag. Ich denke, dass ihre Erwähnung einmal vorübergehen wird, das Sprechen über sie. Trauer in Bernstein verpuppt, vielleicht das, aber mit dem Unterschied, dass es ein für Blicke undurchdringliches Bernstein wäre, mit einer anderen Farbe, der Farbe der Trauer. Von der Trauer bliebe, oberflächlich betrachtet, nichts.
welche trauer ist das, worüber du hier sprichst/schreibst?
Das sind allgemeine kleine Überlegungen zur Trauer, ohne einen konkreten Hintergrund.
Grüße
Achim
Trauer ist eine Energieform der Liebe. Darum müsste sie, wenn ich in Einstein denke, unvergänglich sein. Sie maskiert sich zum Schutz vor weiterer Verwundung mit Schilden der Verwandlung, in Wut oder Angst, ja sogar Freude und Zufriedenheit – auch das kann sowohl ein Ausdruck des Wegsehens, der Verdrängung von Trauer sein als aber auch ein Zeichen der Wertschätzung und Achtsamkeit: du bist da und ich habe dich bemerkt, ich gebe dir Raum, doch ich bestimme wie er aussehen soll: Licht luftig, damit der Geist atmen kann im verklärt Golden wabernden Licht des Bernsteinzimmers der Vergangenheit oder im Kerker lähmenden Verlustes.
Die Jahre Betten ihr unverschnittenes Haar über die Narben am Hals. Nur nicht den Schlüssel zur Zukunft verlieren und in Trauerräume Notausgänge einbauen…
Trauer macht Arbeit…
Liebe Sonntagsgrüße von der Fee
Trauer macht Arbeit *nick Vielleicht ist Trauer wirklich ein “Aggregatzustand der Liebe”. Das ist ein interessanter Gedanke, den du da in den Raum stellst. Schade, dass ich Einstein dazu nicht mehr befragen kann.
Liebe Grüße
Achim
Lieber Achim,
die Trauer endet in ein Vermissen. Am Mittwoch hat meine Mutter schon ihren 2. Sterbetag. In den zwei Jahren, die sie nun schon tot ist, hätte ich gerne viele Dinge mit ihr besprochen.
Einen schönen Wochenbeginn von Susanne
Ist der Schmerz des Vermissens für dich leichter zu ertragen als die anfängliche Trauer, damals?
Liebe Grüße
Achim
Nein, Achim, das ist es nicht. Die anfängliche Trauer hat mich umgeworfen, ich wollte schreien und wollte, dass der Tod meiner Mutter nicht wahr ist.
Jetzt gehe ich in der Regel einmal die Woche zu ihrem Grab, bringe ihr eine Rose, schneide den wilden Thymian, den ich angepflanzt habe, klaube die verwelkten Blätter vom Grab und rede mit ihr. Der Friedhof, den sie sich noch zu Lebzeiten aussuchte, liegt bei mir um die Ecke, so dass ich dadurch keinen zusätzlichen Termin habe, sondern einfach vorbei schauen kann. Es ist ein Ort der Ruhe für mich geworden, so wie sie mein Ort der Ruhe war als sie noch lebte.
Liebe Grüße
Susanne
Trauer ist persönlich und individuell und deshalb so wertvoll – wie ein Bernstein. Ich möchte meine Trauer gerade auch deshalb teilen können, damit sie nicht zu groß und zu dunkel wird. Sie kann mich mit Menschen verbinden, die gleiche Erfahrungen gemacht haben.
Das empfinde ich auch so, lieber Herr Thiesen. Trauer teilen scheint mir das entlastenste an ihr zu sein.
Trauer kommt immer wieder. In den unpassendsten Momenten schwappt sie wieder hoch, umfließt die Gedanken und schmerzt genauso wie immer. Die Abstände mögen länger werden, aber jedes Mal wenn man in eine Situation kommt die man mit einem geliebten Menschen geteilt hat, der jetzt nicht mehr da ist, ist sie wieder präsent….
Das kann ich genauso unterschreiben, liebe suzy. Trauer behält ihre gleiche Intensität, zu ganz unterschiedlichen Zeiten.
Danke für deinen Kommentar und Grüße an dich
Achim
So sehe ich das auch. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich selbst nicht daran glaube, dass Trauer vergeht. Sie verändert sich nur. Aber wie du sagst, es kommt hoch wenn ein Moment im Leben wo alles hoch kommen wird und sich genau wie am ersten Tag anfühlt.