Notate 3


Vielleicht erwächst aus dem elektrifizierten Willen zur permanenten Selbstveröffentlichung ein papierner dialektischer Backlash. Zurück zu den Notizen eines Privaten und einer Intimität, einer Verschlossenheit und  des Geheimnisses. Die Verborgenheit der Zwiesprache des Ichs mit seinem Gegenüber.

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Belletristische  Literatur sollte sich aus den zeitgenössischen Schrecknissen heraushalten. Es ist nicht möglich, in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum Schrecken einen ästhetischen, oder gar moralischen Anspruch bei dem Versuch der fiktiven Veranschaulichung des Schreckens zu erheben. Der aber wäre notwendig, damit Literatur nicht zur schlechteren Reportage verkommt.  Der Schleier der Fiktion, der sich zwischen das reale Leid und seine Fiktionalisierung schiebt, er wirkt ungewollt mildernd und beschwichtigend, entlastend. Er gibt zudem dem Leser  den Notausgang an die Hand, sich dem Grauen durch Beendigung oder Unterbrechung der Lektüre zu entziehen.

 

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