Bob Dylan – Nobelpreis für Literatur 2016

Er ist im Besitz der Ehrendoktorwürde und eines Oscars für den Song “Things Have Changed,” den er für den Film “Wonder Boys” von Curtis Hansen geschrieben hat. Mit dem Stück stach er unter anderem Songwriter Randy Newman aus, der zum vierzehnten Mal für den Oscar der besten Filmmusik nominiert wurde und zum vierzehnten Mal leer ausging. Golden Globes und Grammys besitzt Dylan sowieso sondergleichen. In die Grammy Hall of Fame ist er aufgenommen. Dylan wurde vor mehr als achtzehn Jahren zum ersten Mal für den Nobelpreis für Literatur nominiert. Diese Nominierung galt damals schon als keine wirkliche Überraschung und auf sie hätte für mein Dafürhalten schon längst die wohlverdiente Preisvergabe folgen müssen. Eine Hochzeit der Vergabe des Preises an Lyriker konnten wir zuletzt in den 1990er Jahren erleben, als Wislawa Szymborska, Seamus Heaney, Derek Walcott und Octavio Paz den Nobelpreis bekamen. Es wäre zu wünschen, dass Dylan eine neue Breche für die Lyrik schlagen kann. Mit seinen 75 Jahren wird wieder einmal deutlich, wieviel Alterspeck man ansetzen muss, um sich eine realistische Chance auf den Erhalt des Nobelpreises zu verdienen. Mir graut es immer wieder davor, erleben zu müssen, wie sich der eine oder andere meiner Favoriten auf den Nobelpreis alsbald verabschieden wird (Philip Roth z.B.) oder schon verabschiedet hat (wie James Salter, John Williams u.a.). Mein Glückwünsch geht an Dylan, meiner liebsten menschlichen Dörrpflaume. Posthume Preisvergaben für schriftstellernden Humus bitte vermeiden, liebes Vergabekomitee und ein glückliches Händchen für nächstes Jahr. Mit Verlaub: https://achim-spengler.com/2014/12/24/bob-dylan-it-used-to-be-like-that-and-now-it-goes-like-this/

 

Achim Spengler
Achim Spengler

Hier finden Sie Beiträge zur britischen und amerikanischen Literatur, zur Geschichte Großbritanniens und Irland. Auch Betrachtungen zur Philosophie kommen nicht zu kurz. Sie können mich aber auch zu Reisen nach Irland, England, Wales und Schottland begleiten.

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7 Comments

  1. Auch wenn ich ihn nicht mehr wirklich gerne höre (seine Stimme, du weisst schon … ), so bleibt sein lyrisches Werk für mich unbestritten und ich freue mich für ihn … gleich wird es eine Sendung im SWR2 geben … da höre ich mit!
    herzlichst
    Ulli

    • Seine Stimme spricht auch zu mir in wenig genussvollen Vorzügen. Aber so ist es mit den Etiketten, sie bleiben kleben und der Zuhörer erwartet auf lange Frist nichts anderes mehr.

      Gruß hinauf zum Berg

      Achim

  2. Bravo! Ein Erlebnis, das mir immer in Erinnerung bleiben wird – eine Sommernacht (im Nieselregen) mit Bob Dylan auf der Loreley!
    Dagmar

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