Salva Venia – Chuzpe und Plagiate

Eine bis dato von meiner Seite auch bissig ausgetragene, inhaltliche Auseinandersetzung mit Artikeln des Bloggers Salva Venia, endete heute mit einem unrühmlichen Höhepunkt: der Autor hat nach eigenem Bekunden seinen Blog geschlossen, nach meinem Vorwurf des Plagiierens.  Der Link zum Blog endet lapidar mit “Nothing Found”. Wobei zu prüfen wäre, ob der Autor womöglich den gesamten Bloginhalt nur auf eine andere WordPress Seite umgezogen hat. Und diese unter anderem Namen als Blog wieder aufleben lässt. Es gibt da einige Möglichkeiten. Den Blog anschließend zu privatisieren, um unliebsame Leser auszuschließen, ist eine davon.
Aber nun zur Chronologie der Ereignisse, die zu oben erwähntem Ergebnis führten. Ich gebe im Folgenden den gesamten Schriftverkehr zwischen mir und dem Blogbetreiber preis. Es handelt sich einerseits um meine Kommentare zu seinem Artikel “Aischa und die Halleluja-Lügner”, zu dessen stupenden inhaltlichen Aussagen den Artikel niemand mehr selbst zu Rate ziehen kann. Was aber nachvollzogen werden könnte, falls dieser Artikel an einem anderen Internet Ort wundersamerweise wieder auftauchen sollte, ist der Tatbestand eines dreisten, mit aller Chuzpe vollzogenen Plagiats.

Mein erster Kommentar zu diesem Artikel:

http://www.huffingtonpost.com/dr-david-liepert/islamic- pedophelia_b_814332.html
Jetzt habe ich aber wirklich ein Problem: Entweder Sie sind ein unverfrorener Plagiator obig angegebenen Huffington Post Artikels, der auf Englisch erschien, oder Sie sind es selbst, eben dieser Dr. David Liepert, Retired Canadian Muslim Leader, Spokesperson, Author and Educator; Mit der Bitte um Aufklärung und Stellungnahme, damit der Vorwurf des Plagiierens ausgeräumt werden kann (oder auch nicht). Ich werde mir ggf. erlauben, im Falle der Löschung dieses Kommentars, auf meinem eigenen Blog über diesen Fall zu berichten.”

Die Antwort hierzu von Blogger Salva Venia in Form einer Email an meine private Mail-Adresse:

“Moin moin,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Was ich sofort sagen kann ist, daß hier verschiedene Leute schreiben und ich mir also mindestens vorwerfen lassen muß ist, daß ich hier, wie es aussieht, als Hauptverantwortlicher nicht korrekt geprüft habe. Was ein NoGo sein sollte, genauso wie eine fehlende Autorenangabe. Eine andere Sache ist, daß es an meinem Wohnort z.Z. offensichtlich Verbindungsprobleme zum Internet  gibt, wie ich gerade feststellen durfte, d.h. Verbindungen sind immer nur für sehr kurze Zeit da und dann wieder minutenlang nicht möglich. Deswegen vorab zu Ihrer Information diese Email, von der ich hoffe, daß sie Sie erreicht (habe Ihre E-Mailadresse der WP-Email-Benachrichtigung entnommen), und damit Sie wissen, daß Ihre Nachricht angekommen ist. Mit anderen Worten: ich kann derzeit auch auf das Blog nicht zugreifen und von dort kommunizieren. Unabhängig davon recherchiere ich selbstverständlich, was in Bezug auf den Artikel passiert ist und melde mich diesbezüglich wieder bei Ihnen.
Beste Grüße
Der Salva

Seine nächste Mail an mich, betreffend meines Plagiat Vorhaltes:

“Guten Abend!
So, die Internetanbindung scheint ersteinmal wieder in Ordnung zu sein. Ich habe Ihnen auf dem Blog gerade geantwortet und den Artikel entsprechend geändert. Und entschuldige mich in aller Form. Nochmals danke für ihren wichtigen Hinweis und
mfG
Der Salva”

Sein Kommentar auf dem Blog:

Gottseidank, die Internetverbindung flutscht wieder … Sie haben recht, ein Zitat wurde nicht korrekt gekennzeichnet. Dafür kann ich mich nur entschuldigen und hoffe, das dies so akzeptabel ist. Gleichwohl bitte ich höflichst, von dem Vorwurf, hier wäre ein gesamter Artikel der Huffington Post plagiiert worden, Abstand zu nehmen, da dies, wie für jedermann ersichtlich, nicht den Tatsachen entspricht. Danke auf jeden Fall für Ihren aufmerksamen Blick und daß Sie meiner einer auf den Fehler aufmerksam gemacht haben.
Ihnen noch einen angenehmen Abend und die besten Grüße

Der Salva

Mein Antwort-Kommentar auf dem Blog:

“Ein Zitat aus Dr. David Lieperts Huffington Post Artikel:
“Because if any of us care about things like “truth” and “fidelity” as much as so many of us claim, “Too busy to check the facts out for myself” just doesn’t seem like much of an excuse.”
Ihr eigener Satz :
“Und wir, die wir vielleicht sogar in der Lage wären, hier ein kleines, ein wirklich klitzeklitzekleines Stückchen Treuebund zu übernehmen, müssen eben lernen, daß es ein Leben jenseits des eigenen Müßigganges gibt, wo ein „Bin gerade wirklich zu beschäftigt, um mir die notwendigen Fakten anzueignen!“
doch eher nicht wie eine besonders brilliante Entschuldigung klingt … ”

Der geneigte Leser mag sich selbst ein Bild davon machen, wie dreist in diesem Artikel und auch in anderen by the way, ganze Sätze aus nicht näher gekennzeichneten Quellen einfach übersetzt, als Sinngehalt vollständig übernommen und als Kreationen eigenen Denkens verkauft werden. Das erfüllt, Sie gestatten mir die Wiederholung, den Tatbestand des Plagiats. Sie sind ein “Dieb geistigen Eigentums”. Die nicht als Zitat gekennzeichnete Übernahme fremder Texte ist in der Regel eine Verletzung von Urheberrechten, das sollten Sie wissen, der Sie hier so gerne auf der Idee des mündigen, unverfälschten, vorurteilsfreien Denkens herumreiten. Ich gab Ihnen Gelegenheit, den Skandal gerade zu rücken. Sie haben sie nicht genutzt. Im Gegenteil. Sie agieren genauso, wie wir es in der Vergangenheit von einigen Autoren im Brennpunkt des öffentlichen Interesses gewohnt waren: Enthüllung peu à peu, bis alle Dämme brachen und Konsequenzen gezogen wurden. Gerade diejenigen Leser, die Ihnen an den Lippen hängen, haben Besseres verdient. Wer sich mit fremden Lorbeeren schmückt, verdient keine Aufmerksamkeit mehr.”

Salva Venias letzte Replik:

“Hallo Herr Spengler,
wie Sie vielleicht schon gesehen haben mögen, ist der Blog geschlossen. Ich hatte zuvor noch folgenden Beitrag gepostet:

“Meiner einer ist gerade aus einem bösen Traum aufgewacht. Wie von dritter Seite angesprochen und anhand eigener Überprüfungen bestätigt, ist auf diesem Blog unkorrekt zitiert worden, was de facto den Tatbestand des Plagiats erfüllt. Als leitender Redakteur dieses Projekts trage ich dafür die Verantwortung und ziehe die in meinen Augen entsprechende Konsequenz. Dieser Blog wird bzw. ist stillgelegt. Es gibt letztendlich auch nichts, was zur Verteidigung vorgetragen werden könnte, weder von moralischer noch anderer Seite, egal, wie es um die Qualität der anderen Beiträge auf diesem Blog bestellt gewesen sein mag. Da gilt auch dem Hinweisgeber gegenüber die ganze Unterstützung seiner Position. Allen Lesern biete ich meine Entschuldigung an für die Irreführung und wünsche Ihnen weiterhin alle Freude am Lesen und an der eigenen Verwirklichung in der Bloggerwelt. Ihnen weiterhin alles Gute und Erfreuliche.”

Sie hatten Recht und ich hätte den Blog bereits gestern schließen sollen. Leid getan hat es mir um die anderen Beiträge, weshalb ich mich nicht gleich dazu habe dazu durchringen können, all das der Vergessenheit übergeben zu müssen, auch wenn mir klar gewesen ist, daß es mit der Glaubwürdigkeit wohl dahin war. Eine Rolle gespielt haben diesbezüglich wohl auch unsere früheren inhaltlichen Auseinandersetzungen in der Bloggerwelt, das gebe ich unumwunden zu, deren Ton ich immer als ein wenig grenzwertig empfunden hatte. Es ist, wie es ist und ich akzeptiere meinen Fehler.
Mit freundlichen Grüßen

Der Salva “

Was mich in der ganzen Angelegenheit stutzig macht, aber auch bestürzt, ist folgender Umstand: Salva Venia bezeichnet sich als redaktionell Verantwortlicher seines Blogs, als einer von angeblich mehreren Autoren. Diese Behauptung ist mehr als fragwürdig, ist doch jeder seiner Artikel nie anders unterschrieben worden als mit “Der Salva”. An keiner Stelle ist auch nur annähernd zu vermuten gewesen, dass es sich um andere Autoren handelte als ihn selbst. Auch in den Antworten auf Kommentare seiner Leser  gab es diesen Hinweis nicht. Gleichwie. Ein trauriger Abgang, bei dem seine Leser selbst bewerten müssen, ob dieser notwendig, gar moralisch notwendig war oder nicht. Aus meiner Sicht war er es in dieser fast panisch vorgenommen Art und Weise nicht. Und ich will hoffen, dass nicht jene Motive, die ich am Anfang meines Beitrages erwähne, bei seiner Entscheidung federführend waren.

 

 

 

 

 

 

Achim Spengler
Achim Spengler

Hier finden Sie Beiträge zur britischen und amerikanischen Literatur, zur Geschichte Großbritanniens und Irland. Auch Betrachtungen zur Philosophie kommen nicht zu kurz. Sie können mich aber auch zu Reisen nach Irland, England, Wales und Schottland begleiten.

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6 Comments

  1. Ein bedauerlicher Disput.
    Auch, wenn ich mir, als Atheist, mit manchem Beitrag inhaltlich schwer getan habe, fand ich den Blog, mit seinem Bemühen, die “andere Seite” zu zeigen bereichernd.
    Danke für die Transparenz der Hintergründe!

  2. Die Hintergründe aufzuzeigen war mir vor allem für seine Leser wichtig. Obgleich ich mir bewußt bin, dass diese Art von Enthüllung nicht jedem schmecken wird. Wer in der Vergangenheit die Kommentare zu seinen Artikeln aufmerksam gelesen hat, wird festgestellt haben, dass ich in vielen Dingen, Inhalten und Gedanken diametral anderer Meinung war. Was mich jedoch nicht erst seit einigen Tagen massiv störte, waren die nicht korrekt gekennzeichneten Unterfütterungen seiner Haltung, all die nicht markierten Quellen und ja, seine permanente Angewohnheit, sich mit fremden Federn anderer Autoren zu schmücken, aus deren Texten er sich ohne Anstand fast wortwörtlich einfach nur bediente. Es bedeutete für mich enorme Arbeit, diesem Gespinst nachgeplapperter Gedanken auf die Spur zu kommen. Er hat, wider besseren Wissens, letztlich die Schar seiner Leser auch betrogen.

  3. Es häuft sich in den letzten Wochen und Monaten, dass mir die Bloggerwelt nicht mehr so geheuer ist, wie sie es mir einst war. Da ist von Stalkern auf zwei Blogs die Rede, was den einen dazu bewog seinen Blog ganz schliessen, einen anderen seinen Blog zu privatisieren. Bei einer Künstlerin lese ich vom Ideenklau, woanders gar vom Bilderklau und nun das … ich habe immer mal wieder bei Salva gelesen, auch mir war nie ersichtlich, dass es sich hier um mehrere Autoren gehandelt hätte … Schade, wenn sich nicht an die Regeln gehalten wird, sehr schade. Und wieder einmal sitze ich hier und frage mich, was das für mich selbst und mein weiteres Verhalten bedeutet.
    Danke Achim für die Offenlegung
    nachdenkliche Grüsse
    Ulli

  4. Hallo Achim,
    eine – zugegeben sehr kurze – Recherche per Google ergibt (noch) keine Hinweise darauf, dass das Blog an anderen Stelle wieder erscheint.
    Hab’ ein feines Wochenende,
    Pit

  5. Lieber Achim,

    Diese Sache macht mich traurig. Ich nehme es wie es ist und dennoch bleibt die Hoffnung auf eine Lösung, die aufrecht für sich stehen könnte…
    Aufklärung finde ich sehr wichtig. Ein Urteil möchte ich mir vorbehalten, es steht mir nicht zu…doch wie immer plädiere ich an alle Seiten, an den Mut, an das Selbstvertrauen. Es sollte jederzeit eine Chance geben, etwas richtig stellen zu können. Ein Wunsch, vielleicht ein frommer…

    Die Thematik, auch die Traurigkeit über die Unfrieden in den blogs in der vergangenen Zeit, trieb mich um. Ich habe verdichtet, das hilft mir. In diesem Zusammenhang verwies ich auch auf Deinen Beitrag und hoffe, ich finde Dein Einverständnis.

    Hab Dank…

    Gruß,
    Stefanie

  6. Herr Spengler, ich danke Ihnen für Ihre Kärrnerarbeit zur Aufklärung des Publikums und Richtigstellung der textlichen Inhalte.
    Ich selbst habe die Zitate nur gelegentlich bei den mir zugänglichen Quellen überprüft.
    Schöne Grüsse,
    Herr Ärmel

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