Du sagst, Verstecken ist ein Kinderspiel. Meintest die geborstenen Fliessen und die ausgeweideten Heizkörper, die knarzende Galerie unter den Staubfängern, du sagst, das sei unser Schaumhaus und wir müssen zusammenrücken, weil es uns sonst nicht hält. Ich sage, ein Möwenschrei könnte das eingerußte Relief der Kindheit endlich in Stein schlagen. Ich meinte, dass Suche immer in Begriffen endet, die einmal ausbleiben werden wie das Meer, ebenso wie die Möwen, die wir am windigen Kamin phantasierten. Lege ein Scheit auf, Blut darf nicht frieren. Die Begriffe brechen hoch im Ton, irgendwann. Rück näher, ich will dich nicht sehen. Draußen, das Mondlicht ist Zeuge anderer Worte, wie etwa Demut unter kalter Haut, oder Hochmut, bevor wir fallen. Wir hüllen die Worte in Spucke wie präparierte Insekten auf der Nadelspitze. Wir huschen um Ecken, rufen gurrend Verrat, denn ich sei da, wo du nicht finden kannst, sagst Du. Ich sage, nimm die Augenbinde nicht ab, es könnte doch sein, dass sich die Zukunft davonschleicht und aufspringt wie das rohe Ei am Einstieg zur Treppe. Wir halten es prüfend in der Hand, ob es auch tauglich ist für das Überwintern des Hungers. Du sagst, mehr besitzen wir nicht, drinnen, im Zettelkasten der Nähe. Ich sage, wir sind Trabanten, die sich berühren, wenn sie flüchtig sind.
© Achim Spengler
Hat dies auf wolfhilta rebloggt.
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Vielen Dank fürs Rebloggen ….
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Respekt, Respekt. Sehr sehr gut.
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Danke für deine EInschätzung, das freut mich sehr ….
gruß
Achim
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Es gibt so Zeiten, da ist man scheinbar Schwerelos. Respekt vor diesem Zwiegespräch.
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Vielen Dank für deine Einschätzung, lieber Mick.
Liebe Grüße aus Freiburg
Achim
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