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“Ich liebe dich sehr, wenn du schläfst”, sagte sie.

aus: Colette, Eifersucht, 1933

Woraus erkenntlich wird, dass gegen die Eifersucht kein rechtes Kraut gewachsen ist. Und sie sich wünscht, dass der Schlaf des Todes Bruder sei. Dieser Wunsch rückt sie sofort in die Nähe einer großen Depression. Die Eifersucht ist haltbar im unverwüstlichen Maße, gerade weil sie vor nichts halt macht. Im Falle unseres  Zitats gilt sie der unmenschlich daherkommenden Liebe des Partners zu einer Katze namens Saha.

Achim Spengler
Achim Spengler

Hier finden Sie Beiträge zur britischen und amerikanischen Literatur, zur Geschichte Großbritanniens und Irland. Auch Betrachtungen zur Philosophie kommen nicht zu kurz. Sie können mich aber auch zu Reisen nach Irland, England, Wales und Schottland begleiten.

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5 Comments

  1. »Leben wir zu nahe mit einem Menschen zusammen, so geht es uns so, wie wenn wir einen guten Kupferstich immer wieder mit bloßen Händen anfassen: eines Tages haben wir schlechtes beschmutztes Papier und nichts weiter in den Händen. Auch die Seele eines Menschen wird durch beständiges Angreifen endlich abgegriffen; mindestens erscheint sie uns endlich so – wir sehen ihre ursprüngliche Zeichnung und Schönheit nie wieder.« NIETZSCHE

  2. letzte Woche noch fragte ich mich einmal mehr, ob Eifersucht eigentlich ein Zeichen der Liebe sei …

    und wenn es um eine Katze geht, fällt mir der gleichnamige Film die Katze mit Jean Garbin und Simon Signoret ein, unvergesslich gut!
    herzliche Grüße Ulli

  3. Guten Abend, lieber Achim

    Naja, das Thema Eifersucht haben wir ja damals in den Kommunen der 60iger Jahre des vorigen Jh. freudig bis verbissen bearbeitet. Allerdings ging es da weniger um Katzen, wenn auch um die pussy – so dieses Wortspiel erlaubt ist. Du bist ja fein vorsichtig in deiner Meinungsabstinenz 🙂
    Also mach es mal gut und ich wünsche dir ein feines Kuschelkätzchen zum Feierabend

    Ganz liebe Grüße
    Kb

  4. Zum Thema Eifersucht sei immer wieder Proust empfohlen: “Die Gefangene” und “Die Entflohene”. Mir fällt auf Anhieb keine Prosa ein, die besser das pathologische und das unendliche Lieben ins literarische Bild bringt.

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