Nichts anderes als je

Es bleibt. Man lockt die Wahrheit zum Schafott und die Lüge zur Tränke.

Achim Spengler
Achim Spengler

Hier finden Sie Beiträge zur britischen und amerikanischen Literatur, zur Geschichte Großbritanniens und Irland. Auch Betrachtungen zur Philosophie kommen nicht zu kurz. Sie können mich aber auch zu Reisen nach Irland, England, Wales und Schottland begleiten.

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11 Comments

  1. Lieber Achim,

    von wem stammt denn dieses Zitat?
    Naja, ist das nicht etwas barock übertrieben formuliert in der Stimmung “die Welt ist eh schlecht”. Aber ist das nicht nur eine Attitude? Die Welt ist doch nicht wirklich sooo schlecht – oder?

    Ganz liebe Grüße aus dem heute sonnigen, aber windigen Cley next the Sea
    Klausbernd,
    der dir ein rundum schönes Wochenende wünscht

    Dina und unsere lieben Kleinfeinfeen lassen dich auch lieb grüßen 🙂

    • Ein interessanter Aspekt, den du da, lieber Klausbernd, vermutlich so gar nicht gewollt, ins Licht rückst. Da steht ein Satz. Der stammt von mir, jedenfalls steht er in einer meiner dutzenden Kladden, die ich im Laufe der letzten Jahre vollgeschrieben habe. Mit Sentenzen, Gedanken, Notizen. Ein Fundus, aus dem ich jetzt ab und an auch für diesen Blog schöpfe. Kann ich diesem Satz trauen, insofern, dass ich mit dem Brustton der Überzeugung von ihm behaupten kann, er stamme von mir? Ich habe ihn notiert, ohne einen weiteren Verweis und ohne ihn als Zitat kenntlich gemacht zu haben. Er ist von mir. Ich habe nach deinem Kommentar in allen Variationen nach ihm gegoogelt. Habe nichts gefunden. Was sagt mir das? Eigentlich nicht mehr, als dass die Wahrscheinlichkeit meiner Urheberschaft groß ist. Sobald Google meinen Blog das nächste Mal “crawlt”, kann ich mir wirklich sicher sein. Denn dann verweist Google auf meinen Blog, wenn mein Zitat als Suchbegriff eingegeben wird. Warten wir es ab 🙂 Mit Google, BING und anderen Suchmaschinen haben wir endlich das Instrument der Selbstvergewisserung gefunden.
      Die Welt ist nicht schlecht, nur die Wahrheit hat es bisweilen schwerer als die Lüge ans Licht zu kommen.

      Liebe Grüße aus Freiburg

      Achim

    • Was bleiben muss, unbedingt, sind die Verteidiger der Wahrheit und die Staatsanwälte, die die Lügen gerichtsbar machen. Und dazu bedarf es wohl Klugheit. Wenn das alles zu nichts führt, stehen wir sämtlich in der Glasglocke der Dummheit.

      Gruß

      Achim

  2. Ich habe mal einen Schäfer gefragt, wie er denn es mache, so wohlhabend zu sein. Darauf kam seine Antwort, und zwar wie aus der – sprichwörtlichen – Pistole gesprochen: “Jeden Morgen steht ein doofer auf. Den mußt du als erster treffen.”
    Ich habe das genau ein Mal im Leben ausprobiert. Bei ihm. Es hat funktioniert. Seit dem verbindet uns so eine Art von Freundschaft. Zumindest habe ich Respekt von ihm erfahren und er ist einer meiner Lehrmeister geworden.
    Ich glaube nicht, dass die Welt schlecht ist. Aber ich glaube auch nicht, dass sie gut ist. Die Welt ist. Es gibt Zeiten zu ergründen wie sie funktioniert und es gibt die Zeiten wo man ein Lied pfeift und die Welt Welt sein lässt. Jeder wie er’s kann.

    Liebe Grüße von mick.

    • Lieber Mick,

      ich interpretiere den Satz des Schäfers als die große Kunst des Relativismus. In Bezug auf Wahrheit und Lüge bin ich strikter Anhänger des absoluten Urteils. Die Wahrheit kommt nie im Gewand der Lüge daher. Die Lüge ihrerseits kennt viele Verkleidungen. Ich möchte an keinem Morgen als ersten denjenigen treffen, der sie im Mund führt 🙂 Dass die Welt ist wie sie ist, ist mir bewußt, wenn ich sie so lasse. Aber das muss ich ja nicht.

      Liebe Grüße

      Achim

  3. Lieber Achim,

    zu Klausbernd hast Du geantwortet: “Die Welt ist nicht schlecht, nur die Wahrheit hat es bisweilen schwerer als die Lüge ans Licht zu kommen.” Das finde ich sehr zutreffend. Zwischendurch braucht man allerdings die eine oder andere Auszeit. Ich denke, das ist sehr wichtig, will man sich nicht verfransen. Man mag es “sleepy conscience” nennen, für andere ist das einfach eine Pause. Wie auch immer: Helfen wir also der Wahrheit, wie wir es können und soweit wir es blicken. Es bleibt spannend.

    Eine gute Zeit Wünsche ich Dir und weiterhin so gute Gedanken. Wir brauchen sie. mick

  4. in der Kürze liegt die Würze, nicht wahr, lieber Achim …
    wenn man die Lüge zur Tränke lockt, um sie zu ertränken, dann wäre es doch stimmig, aber ich weiß schon, sie soll sich laben … und der Wahrheit wird der Kopf abgehackt, ja, so schaut es aus, immer und immer wieder- es ist ein Graus!

    seit einiger Zeit hat die Lüge Hochkonjunktur, sie war auch Thema bei einer Ausstellung, die ich vor einigen Monaten in der Schweiz besuchte. Und immer geht es darum, dass die Lügen doch auch eine Funktion haben, ja okay, haben sie, aber mir ist Ehrlichkeit immer noch lieber! Etwas zu verschweigen, was oft mit den Lügen auf eine Stufe gestellt wird, ist für mich nicht das Selbe! Ich möchte im zwischenmenschlichen Kontakt glauben dürfen …

    liebe Grüße
    Ulli

    • Eben, die Lüge darf sich laben. Über die Unehrlichkeit habe ich ja schon etwas geschrieben. Unehrlich ist vermutlich dann auch die Halbwahrheit, die Notlüge und das Verschweigen von wichtgen Tatsachen. Eine Gratwanderung. Die modernen Philosophen halten nichts von der Wahrheit als zu erkennender Grund unserer menschlichen Existenz. Die Naturwissenschaftler haben mit diesem Begriff auch so ihre Probleme, zumindest im Bereich der Quantenmechanik. Stichworte: Schrödingers Katze und Heisenberg’sche Unschärferelation 🙂

      Liebe Grüße

      Achim

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