Welcome to my blog
Über das Bloggen
“Der Schriftsteller ist einer, dem es unmöglich ist, nicht zu schreiben. Einer, der sich auf sein Tagespensum freut, dem klar ist, dass der erste Entwurf bloß ein Versuch ist, ein Palimpsest. Er empfindet Freude bei der schöpferischen Gestaltung von Texten, die an die Gefühle unbekannter Leser rühren.”
Diese Sätze habe ich so oder ähnlich in meinen Kladden irgendwann von irgendwo her zusammengeklaubt. Und scheitere bereits am Anspruch, mir diese Selbstbeschreibungen von Schriftstellern zu Herzen zu nehmen und meinem Blog eine fleißige Stetigkeit und kreativen Anstrich zu verpassen. Nicht zu reden von der schier endlosen Suche nach seiner Form und seinem Format.
Den unbekannten Leser zu rühren? Keine Spur. Zuviel verlangt. Nein Danke.
Es ist so: In meinem unscheinbaren Leben ist das einzige Pfund, mit dem ich wuchere, die Attitüde der Sammlerleidenschaft. Ich schreibe auf, notiere, zitiere, hebe schreibend ins Gedächtnis, mache mich auf die Fährte fremder Biographien, falle in Städte ein, die mich historisch, kulturell, meinetwegen auch soziologisch interessieren. Und lasse verbrannte Erde zurück. Klingt martialisch, hat aber realen Hintergrund: Mir etwas anzuverwandeln hat etwas von einem organisierten Heuschreckenüberfall.
Des Abends erschöpft ins Bett zu fallen mit dem wohligen Gefühl, alles gesehen, fotografiert, beschrieben und dutzendfach hektographiert und zitiert zu haben. Das ist das Gesetz meiner Reisetage. Dieses Gesetz zur Grundlage dieses Blogs zu machen ist mein Ziel. Schaben, Waschen, aufs Neue beschreiben, das gehört zu einem “waschechten” Palimpsest.
Die Blaupausen meiner Erinnerungen sind immer wieder abzuziehen. Wenn man schon nicht Teil eines Flickenteppichs unvergleichlich schöner Dinge, in Worten und Taten und Musik und Architektur und Künste ist: Es lohnt der Versuch sich mit all Diesem “gemein” zu machen und so ist es nun.