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William Shakespeare – Die Fremden

Thomas Morus zu den Bürgern:
“Sagt, welches Land – im Ansehn eurer Schandtat –
böt euch denn Schutz? Ob Frankreich oder Flandern,
ob Deutschland, Spanien, Portugal, ach, in
jedwedem Land, das nicht grad England ist:
dort wärt ihr selbst die Fremden. Würd’s euch gefallen,
wenn ihr dort auf ein Volk träft, so barbarisch,
dass es wild ausbricht in Gewalt und Hass,
euch keinen Platz gönnt auf der weiten Welt,
in eure Hälse tief die Messer taucht,
euch tritt wie Hunde, so, als hätt euch Gott
nicht grad wie sie geschaffen, als wärn Erd
und Himmel nicht auch zu euch zum Wohl gemacht,
nein, nur für sie bestimmt?
Was dächtet ihr, wenn man mit euch so umging?
So geht’s den Fremden, und so berghoch ragt eure Inhumanität.”
Zur Genese des Stücks und zu den Autoren, die sich neben Shakespeare dessen Urheber nennen dürfen und aus dem ich oben zitiere, soll in einem weiteren Beitrag nächstens die Rede sein. Soviel sei vorab gesagt, dass obige Sentenzen wissenschaftlich gesichert Shakespeare zugerechnet werden können. Sie wurden von Frank Günther übersetzt. Der vollständige Anteil Shakespeares am gesamten Stück erschien gesondert im dtv-Verlag unter dem Titel “Die Fremden”.
Auch über den Anlass und den historischen Hintergrund des Stückes weiteres später mehr. Nur soviel, dass der spätere englische Lordkanzler und Autor von “Utopia” , Thomas Morus , als geachteter Untersheriff von London 1517 eine gewichtige Rede hielt, die er an die Rädelsführer eines fremdenfeindlich motivierten bürgerkriegsähnlichen Aufruhrs richtete. Shakespeare nahm diese Rede als Grundlage auf und schuf Sätze von geradezu beklemmender Aktualität.
William Shakespeare
Die Fremden
Mit einem Vorwort von Heribert Prantl
Übersetzt und mit einem Essay von Frank Günther
Es ist diese beklemmende Aktualität, die mich hier mit Herzklopfen sitzen lässt. Tiiief austamen … jetzt.
danke Achim und herzliche Grüsse
Ulli
Jeden Tag jagt die Aktualität monströser Nachrichten die nächste Monstrosität. Angst, ein Begriff, zumindest auf weltpolitischer Ebene, der mir bislang fremd war. Jetzt kriecht sie durch alle Ritzen in meine kleine beschauliche Welt.
Liebe Grüße
Achim
Lieber Achim, ich erinnere mich gut, dass du es schon einmal geschrieben hast. Und auch mir wird immer wieder Angst und Bange und dann nehme ich wieder alle Kraft zusammen und nähre die Zuversicht, wirke in meinen kleinen Kreisen, weil ja mehr nicht geht, wenigstens meine ich das.
Dieses Thema ist zu gross, um es hier abzuhandeln finde ich gerade … ich sitze in einer Schiffschaukel, zwischen Angst und Liebe-
ich habe gerade gestaunt wohin dich dein Weg auf meinem Blog geführt hat- lang ists her, da schien mir die Welt noch ein kleines bisschen leichter, aber das war eben auch nur wieder eine der Illusionen.
liebe Grüsse auch von mir an dich
Ulli
Lieber Achim,
ist nicht die sogenannte hohe Literatur stets von zeitloser Aktualität? – Und Shakespeare besonders.
Mit lieben Grüßen
The Fab Four of Cley
Im Gesamtzusammenhang der jetzigen Verwerfungen, politisch, sozial, wären mir Nachrichten der Entspannung, der Befriedung, Meldungen über das Obsiegen von ethischen und moralischen Grundsätzen lieber, als von Shakespeare an die missliche aktuelle Lage erinnert zu werden 🙂
Liebe Grüße hinauf nach Cley an die fab four
Achim
Die Mahner und die Täter. Seit dem Beginn der Zeiten.
So ist es, Gerda. ich kann nur hoffen, dass in der jetzigen Gemengelage die Stimmen der Mahner mindestens so gehört werden (mehr verlange ich nicht) wie die Stimmen des Krakeels.
Liebe Grüße nach griechenland
Achim
Diese Rede sollte man besonders auch in England wieder einmal halten. Lieben Gruß, Peggy
Du wärst doch eine gute Überbringerin dieser Rede 🙂 Man glaubt ja oftmals den “fremden” Stimmen mehr als den gebürtigen.
Liebe Grüße an Dich
Achim
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