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Easter Rising 1916 – Mother Dublin
Bekommst sie nicht mehr satt, die Söhne,
die in schwarzer Frühe stehen mit Augen
winselnd noch nach Schlaf,
mit kirren Köpfen, schwer von der Nacht
der nackten Würde und ihrem Trommelmarsch.
Sie küssten kaum die Schlachtbank
und sind schon Elend in Verliesen.
Bekommst sie nicht mehr satt, die Söhne, die in schwarzer Frühe stehen mit Augen winselnd noch nach Schlaf, mit kirren Köpfen, schwer von der Nacht der nackten Würde und ihrem Trommelmarsch. Sie küssten kaum die Schlachtbank und sind schon Elend in Verliesen. Dein andrer Sohn sitzt an den Tränken andrer Kapitale. Joyce, der Selbstbestrafte, frei, furchtlos, freundlos und allein.* Die Stolzen sind die Tumben im Urteil der Geschichte. Die Mythen sind so nahrhaft wie das Gras, wenn es zum Fressen geht. Jener blieb arm, schreibt sich zur Höhe und gilt doch nur als Schande, als man ihn um Antwort bat auf deine Fragen nationalen Übersprungs. Er ist wie Efeu, der deinen Atem überwuchert. Dein Glanz ist sein geborgter Widerschein. Der andre deiner Söhne baute Labyrinthe. Blieb schweigsam, kommentierte nicht. Er schuf das ungeschaffene Gewissen* deines Volkes, in der du die Rolle spieltest einer Stadt, die hart am Winde kreuzte aller Städte.
© Achim Spengler
(die mit * gekennzeichneten Stellen sind Zitate von James Joyce)
Und so sprach der Meister, dem sein Land Hiaerth war: —But it’s no use, says he. Force, hatred, history, all that. That’s not life for men and women, insult and hatred. And everybody knows that it’s the very opposite of that that is really life.
—What? says Alf.
—Love, says Bloom. I mean the opposite of hatred.
Wer war der andere Sohn?
Lieber Wolfgang,
Es ist James Joyce, dessen Name im Text aufgeführt ist. Es ist gut, dass du diese Frage stellst. Ursprünglich hatte ich nämlich vor, den Namen wegzulassen. Dachte aber, dass “der andre Sohn” beim Leser Fragen aufkommen würde lassen, wer dies wohl sein könnte *g
Liebe Grüße
Achim
Ah ok, danke, ich finde dein Gedicht aber ziemlich treffend und es gibt Parallelen zur heutigen Zeit.