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Cambridge – Ludwig Wittgenstein
Cambridge St. Giles Cemetery. Auf der Suche nach dem Grab von Ludwig Wittgenstein. Von ihm stammt der Satz: “Was sich überhaupt sagen läßt, läßt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muß man schweigen.“ Das ist sozusagen der gewichtige Vorläufer des Satzes eines deutschen Kabarettisten, dessen Namen mir hier Nuhr nicht einfällt: “Wenn man keine Ahnung hat einfach mal Fresse halten.” Dieser Satz klingt zugegebenermaßen sehr überzeugend, wenn es darum geht, sich in dieser Stadt der Sammelbände von allerlei Weisheiten einen Pfad zu schlagen, demütig und trotzdem wachen Sinnes.
Wittgenstein versuchte durch Klärung der Funktionsweise von Sprache den Sinn oder den Unsinn in philosophischen Aussagen aufzuspüren. Sprachkritik als Philosophiekritik. Linguistic Turn.
Sein späterer aphoristischer Schreibstil skelettierte seine Sprache bis auf die Grundfeste. Das Ballyhoo touristischer Massen an diesem frühen Montag interessierte dies herzlich wenig. Laut wird es auch dann, wenn hunderte Sätze sich zu einem infernalischen Lärmberg überlagern. So machte ich mich also auf nach St. Giles, um dem Trubel zu entfliehen. Ich suchte nach dem Grab von Ludwig Wittgenstein.
Der Friedhof ist in Nummernareale gegliedert. Areal 5, dort sei sein Grab. Friedhöfe sind die wichtigsten Bastionen der Ruhe. Ihr Charme liegt darin, dass dir niemand widerspricht, niemand etwas von dir will. Das liegt in der Natur von Gebeinen, sollte man meinen. So manches gewichtige intellektuelle Leben liegt dort begraben, überwuchert vom Geflecht schöner Blumen und des schönsten Unkrauts. Da rufen keine geschundenen Seelen, die ewig umherirren und nach Hause wollen, wo immer das sein mag. Kein Weg zurück. Ich suchte das Grab von Ludwig Wittgenstein und fand es nicht. Was man nicht finden wird, nach dem sollte man nicht suchen. So einfach hätte es sein können.











Wow!!! Wunderschön! Bilder zum Gänsehaut kriegen! Danke für die EIndrücke! Dieser Friedhof ist uns leider entgangen! Ein Grund zum Wiederkommen!
Oh, genau da, an Jeffey Archers Haus und in dem Rupert Brooks Museum war ich vor drei Tagen. Feine Bilder, schöne Erinnerungen.
Liebe Grüße aus Norfolk
Klausbernd
Danke für diesen Tipp, Hier war ich noch nicht, kommt jetzt auf meine Liste für den Herbst! Wenn du nach Norfolk kommst, kannst du dich auf die Kirche + alten Friedhof in Cley freuen, sieht noch idyllischer aus, versprochen! ::-)
Meinst du, ich könnte Wittgensteins Grab finden oder sollte ich lieber deinen Rat folgen und nicht suchen was ich nicht finden kann? Hehehe 🙂
Liebe Grüße aus Bonn
Hanne